Hallo meine Lieben, hier ist nun also der versprochene Blogeintrag von Stefan, einem guten Freud von mir. Er ist mein Lieblingshobbykoch und kocht mit ganz viel Herz und Kreativität, sehr inspirierend. Ein wahnsinniger Gourmet! Auf diesen Eintrag werden noch ein paar andere folgen.
Liebe Grüße,
Ronja
Hallo Ronja,
Danke dass ich etwas von meiner Kulinaristik auf deinem Blog kundtun darf. Kennst du noch einen Bäcker, der sein Brot morgens um 4 Uhr selber bäckt?
In den Hochzeiten der sogenannten „Aufbäcker“ sind gute Brote eher selten geworden, sie enthalten viele Industriehefen die darauf programmiert sind in kürzester Zeit aus Teig ein Brot zu machen. Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Fermentation. Ein Prozess der Zeit kostet, aber es entstehen 300 Aromen, das Brot wird bekömmlicher und länger haltbar. Schau dir mal den Wikipedia Artikel Sauerteig an.
Und weißt du was, das verrückte ist, du brauchst nur Mehl Wasser und Luft.
Äh und etwas Zeit. Ich habe 5 Tage gebraucht, aber dafür habe ich jetzt immer etwas Sauerteig im Kühlschrank mit dem ich innerhalb von 24h ein neues Brot backen kann.
1. Tag
Für einen Roggensauerteig habe ich 100g Roggenmehl und 100ml warmes Wasser gut vermischt. Einige sagen er mag kein Metall, andere finden Plastik doof.
Die Mehlpampe stellt ihr jetzt abgedeckt in den Ofen und lasst die Lampe an und die Ofentür ein Spalt offen, so erreicht ihr eine konstante Temperatur.
Wenn du ein Thermometer hast, dann kannst du kontrollieren ob es die benötigten 25-28 Grad Celsius sind.
2. Tag
Innerhalb eines Tages haben sich die Milchsäurebakterien aus der Luft und die Bakterien die in der Roggenschale waren vermehrt und die Fermentation hat begonnen. Du müsstest schon kleine Bläschen sehen.
Der Teig muss jetzt gefüttert werden, dazu gib nochmal 100g Mehl und 100ml warmes Wasser dazu.
3. Tag
Der Teig wird weiter gefüttert, gib nochmal 200g Mehl und 200ml warmes Wasser dazu. Ich habe zum Glück die beste und süßeste Küchenhilfe der Welt ;)
spätestens jetzt solltest du das Gefäß wechseln, denn der Teig fängt an zu blubbern und verdoppelt sein Volumen.
4. Tag
Jetzt lebt der Sauerteig, er wabert und blubbert und riecht leicht säuerlich. Ganz wichtig, er sollte angenehm sauer riechen, nicht nach faulen Eiern, denn dann haben sich nicht die Milchsäurebakterien vermehrt sondern die Fäulnisbaktieren ;)
Du hast jetzt 800g Sauerteig (2mal je 100g Mehl und 100ml Wasser + 1mal 200g Mehl und 200ml Wasser) davon nimmst du 100g ab und stellst es z.B. in einem Marmeladenglas in den Kühlschrank. Damit kannst du jetzt immer wieder einen Sauerteig innerhalb eines Tages herstellen.
zu den 700g Sauerteig habe ich nochmal 700g Roggenmehl dazu gegeben und nach Gefühl mit etwas warmen Wasser einen kompakten Teig geknetet. Der Teig muss dann natürlich nochmal gehen ;)
5. Tag
Jetzt endlich geht er ab in den Ofen. Ich habe den Teig nach dem ersten gehen nochmal geknetet und in der Brotbackform nochmal gehen lassen, dabei ist er aber nicht so schön aufgegangen wie in dem Bild darüber. Das zweite gehen lassen spare ich mir beim nächsten Mal.